Auf der einen Seite präsentieren wir den verfügbaren Neuling aus modernem Hause: Den neben anderen neuen Modellen von Tudor im April vorgestellte Black Bay Chrono.
Bildquelle Tudor Black Bay Chrono: Instagram @Horologym
Auf der anderen Seite eine Uhr, die in der Welt der Uhrenfans keiner Vorstellung bedarf. Es handelt sich um die Rolex Cosmograph Daytona, die seit 2016 in der aktuellen Modellvariante hergestellt wird.
Bildquelle Rolex Daytona, Instagram @Royal3nity
Die zwei im Ring stehenden Uhren gehören zu den beliebtesten Chronographen, die die Uhrenwelt aktuell zu bieten hat. Doch was unterscheidet die beiden Uhren aus demselben Hause? Ist eine besser als die andere? Ist die Tudor nur die “Rolex für arme”? Lasst es uns herausfinden...
Dazu brauchen wir erst einmal Zahlen, Daten und Fakten. Die Tudor kommt in einem 41 mm großen Gehäuse mit 14,4 mm Höhe, welches für die abenteuerlichen unter uns bis zu 200 m wasserdicht ist. Geziert wird es von einer mattschwarz eloxiertem Alu-Lünette mit Tachymeter Skala. Im Inneren schlägt das Kaliber MT5813, welches ca. 70 Stunden Gangreserve bietet, mit einer Frequenz von 28.800 A/h (4 Hz) schlägt und auf dem Breitling B01 Chronographenkaliber basiert. Im Gegensatz zur Daytona bietet es außerdem eine Datumsfunktion. Den Blick auf das schwarze oder weiße Zifferblatt ermöglicht ein Saphirglas, welches Dank seiner Wölbung einen schönen Retro Charme mit sich bringt.
Auch der rote Schriftzug und der Stundenzeiger im typischen Snowflake look ist ein Rückgriff auf die Historie der Uhren.
Wie bei der Tudor auch handelt es sich bei der Rolex Daytona um einen Schaltrad-Chronographen mit vertikaler Kupplung. Angetrieben wird dieser vom hauseigenen Kaliber 4130, das 72 Stunden Gangreserve bietet und dabei mit 28.800 A/h schlägt. Geschützt wird das Herz von einem 40 mm großen und 12,4 mm hohen Stahlgehäuse. Die Tachymeter Skala befindet sich bei diesem Modell auf dem wohl bekanntesten Designmerkmal - die aus einem Cerachrom Monoblock gefertigte Keramiklünette mit eingravierter Tachymeterskala.
Durch die verschiedenen Werke weisen beide Uhren verschiedene Proportionen auf. Die Rolex trägt sich bei weitem nicht so wuchtig und präsent wie die Tudor, die dadurch allerdings für breitere Handgelenke ein Stück weit passender ist.
Wie steht es mit der Personalisierbarkeit? Die Black Bay kann mit verschiedenen auswählbaren Armbändern trumpfen. Es gibt das Stahlband, bei der 79363N das pendant natürlich aus Edelstahl und Gelbgold, ein Lederarmband mit Manschette sowie ein Textilband, welche bei allen Modellvarianten erhältlich sind. Die Daytona kommt in der Stahlvariante nur am Oysterband, als bicolor Variante mit Stahl und Gelbgold und bei den Edelmetallen gibt es für die jeweiligen Modelle die Wahl zwischen Oysterflex- oder Edelmetallband. Die Varianten mit Lederarmband sind aktuell nicht mehr erhältlich. Dafür bietet Rolex bei der Daytona eine größere Auswahl an vollen Edelmetallen, wie z.B. Roségold, Gelb- und Weißgold sowie Platin, eine größere Auswahl an Zifferblättern und Modelle mit Diamantbesatz.
Wer seiner Uhr einen persönlicheren Touch verleihen möchte, der wird natürlich bei Everest fündig: Wir bieten diverse Armbänder für die Tudor Black Bay Chrono oder die Rolex Daytona an.
Die Zahlen, Daten und Fakten der Uhren lesen sich in etwa gleich. Die Vielfalt an Armbändern bei der Tudor gleicht Rolex mit mehr Vielfalt an Edelmetallen und Zifferblättern aus. Die Historie, das reine Manufakturwerk, die bessere Verarbeitungsqualität und das Prestige sind bei der Daytona ein ausschlaggebender Punkt für manche Käufer, während anderen das frische und mutige Auftreten Tudors mehr gefällt und ein weiter entwickeltes Manufakturkaliber aus anderem Hause vollkommen ausreicht.
Ein bloßer Vergleich dieser Fakten reicht natürlich trotzdem nicht. Insbesondere einbezogen werden muss der Preis. Während die Tudor bei 4.550 Euro am Leder bzw. Textilband startet und 4.840 Euro für die Variante mit Stahlband aufgebracht werden muss, beginnt der Einstieg in die Daytona-Welt bei aktuell 12.250 Euro. Vorausgesetzt, man erhält überhaupt die Möglichkeit eine zu kaufen. Denn die Verfügbarkeit dieser Uhr spielt in der Kaufentscheidung wahrscheinlich die größte Rolle. Wer ohne langjährige Kaufhistorie bei einem Konzessionär eine Daytona haben möchte, der wird in aller Regel enttäuscht. Es gibt keine Uhr von Rolex, die im momentanen Marktumfeld begehrter ist. Der Tudor Black Bay Chrono dagegen ist aktuell sehr beliebt, aber dennoch gut verfügbar.
All diese Faktoren spielen in diesem Vergleich eine große Rolle. Eine Uhr als die bessere oder die schlechtere zu bezeichnen, erscheint bei diesen tollen Chronographen fast sündhaft. Insbesondere Tudor als “Rolex für arme” zu bezeichnen, ist ein ungerechtfertigter Vorwurf, der völlig fehl am Platz ist. Eine Tudor bedient schließlich völlig verschiedene Ansprüche als eine Rolex und kann in Sachen Zahlen-Daten-Fakten, Qualität und Werk trotz allem gut mithalten.
Abschließend bleibt nur zusammenzufassen, dass der größte Treiber, den es für die Uhrenfans unter uns gibt, doch die Emotion ist. Folgt man dieser, so ist die Uhr, die man selbst am Handgelenk trägt, die beste.
Von @watch_out_germany (Instagram)