Back to All Posts

The Everest Journal

von Theresa DiMartini Januar 22, 2023 4 Minuten Lesezeit

Scherzhaft wird in der Uhrencommunity die Taucheruhr aufgrund ihrer Funktion als egg timer, also „Eieruhr“ bezeichnet. Dies soll einerseits die Ironie hinter einer sehr teuren Stoppuhr für sein Ei unterstreichen, aber auch aufzeigen, dass die wenigsten Menschen ihre Uhrenfunktionen für den ursprünglich angedachten Zweck verwenden. Dass Lünetten natürlich mehr können als nur das Ei perfekt timen, möchten wir in diesem Artikel zeigen. Denn die findigen Ingenieure und Uhrmacher der Branche haben im vergangenen Jahrhundert einiges an Möglichkeiten gefunden, um die Uhr zu einem wahren Werkzeug zu machen.

Doch was ist eine Lünette überhaupt? Eine Lünette bezeichnet den Ring um das Ziffernblatt einer Uhr. Indem sie eine Umrandung um das Blatt bildet, trägt sie das Uhrenglas. Dies ist auch ihre Hauptaufgabe. Es gibt feststehend verbundene oder drehbare Varianten der Lünette, die je nach Zusatzfunktion einen unterschiedlichen Inhalt, andere Drehrichtungen oder Positionen bieten.

TAUCHERLÜNETTE

Die Tauchzeit-Lünette „tauchte“ in den 1950er Jahren bei den ersten Taucheruhren auf, um Tauchern die Möglichkeit zu geben die Zeit zu messen, die sie unter Wasser verbracht haben. Die meisten Taucher tauchen zwischen 45 und 60 Minuten, je nachdem, wie tief sie tauchen und wie lange sie auf der maximalen Tiefe bleiben. Aus diesem Grund haben die meisten dive watches auch eine 60 Minuten Skala auf der Lünette, die meistens aufwärts zählen. Sie zeigen also an, wie viel Zeit verstrichen ist. Taucher mussten wissen, wie viel Zeit ihnen noch blieb bis ihnen die Tauchflaschen ausgingen. Dazu wird einfach der 0 Punkt der Lünette auf den Minutenzeiger der Uhr gedreht. Dabei gibt es je nach Uhr unterschiedliche Ausprägungen für die Positionen für die Lünette – man spricht auch von „Klicks“. Die meisten Taucheruhren setzen auf 60 oder im Falle einer besonders genauen Ausrichtung von 120 Positionen.

Um die Genauigkeit und Sicherheit dieser Funktion zu gewährleisten, sind Taucherlünetten nur einseitig (unidirektional) drehbar. Damit vermeidet man das versehentliche Vordrehen. Schließlich würde dies ja bedeuten, dass mehr verbleibende Zeit (und damit Luft in den Druckflaschen) suggeriert werden würde. Ein Zurückdrehen wäre kein Risiko, da der Taucher schneller wieder auftauchen würde.

 

Bildquelle: @watch_out_germany (Instagram)

Das Band ist übrigens ein Everest rubber strap. Es sitzt perfekt an der Uhr, ist super bequem und verleiht der Uhr das gewisse extra. Gerade im Sommer ist das Kautschukarmband sehr angenehm. In den dunkleren Jahreszeiten bringt es einen farbenfrohen Auftritt in den grauen Alltag. Ein eye catcher ist es in jedem Fall, da es der Uhr mehr Persönlichkeit und Individualität verleiht. Everest bietet verschiedene Armbänder für fast alle Rolex Submariner Modelle an.

GMT-LÜNETTE

Eine weitere Art ist die GMT-Lünette, bzw. Lünetten, die eine zweite Zeitzone anzeigen können. Diese Varianten sind grundsätzlich immer beidseitig (bidirektional) drehbar und bilden die 24-Stunden-Skala ab. Um diese ablesen zu können, gibt es den zusätzlichen GMT-Zeiger an der Uhr, der meistens durch eine andere Farbe, Ausprägung oder Länge hervorgehoben ist. Anders als der Stundenzeiger umrundet dieser Zusatzzeiger nur alle 24 Stunden das Ziffernblatt. Betritt man nun eine andere Zeitzone dreht man die Lünette vor oder zurück bis der GMT-Zeiger die korrekte Ortszeit anzeigt. Die 24-Stunden-Skala stellt zudem sicher, dass der Träger immer weiß, ob gerade Tag oder Nacht ist. GMT-Lünetten können außerdem feststehend oder drehbar sein und haben meistens 24 oder 48 Positionen.

Hier könnt ihr die GMT-Master II mit den beliebten swiss made Kautschukarmbändern von Everest sehen.

 

Bildquelle: @watch_out_germany (Instagram)

TACHYMETER-LÜNETTE

Mit einer Tachymeter-Lünette kann die Geschwindigkeit über eine zuvor bestimmte bzw. bekannte Strecke ermittelt werden und ist eine der wichtigsten Funktionen von Chronographen. Die bekanntesten (und beliebtesten) Beispiele sind wohl die Omega Speedmaster oder die Rolex Daytona.

Um die Geschwindigkeit zu messen, wird auf der zuvor bestimmten Strecke die Zeit gestoppt. Der Sekundenzeiger der Chronographen-Funktion zeigt danach auf die jeweilige Geschwindigkeit. Tachymeter-Lünetten sind meistens nicht drehbar. Darüber hinaus lassen sich aber auch andere Werte messen, die sich auf „pro Stunde“ beziehen, sofern ein jeweiliger Referenzwert bekannt ist.

 

Bildquelle: @watch_out_germany (Instagram)

Eine bidirektional drehbare Art einer Tachymeter-Skala ist die des Breitling Navitimers. Sie verfügt nämlich außerdem über einen Rechenschieber mit logarithmischer Teilung. Damit kann zum Beispiel, neben den Grundrechenarten, die zurückgelegte Strecke, der Treibstoffverbrauch oder die Steig- und Sinkflugrate berechnet werden.

Bildquelle: @mr.watch82 (Instagram)

Eine seltener zu sehende Variante von Lünetten ist die mit Kompassfunktion, die Indexe für die Himmelsrichtungen aufweist. Dazu dreht man die Uhr so, dass der Stundenzeiger der Ortszeit auf die Sonne zeigt. Danach halbiert man den Winkel zwischen Stundenzeiger und 12-Uhr-Position und kann mittels Lünette Süden markieren, um die Himmelsrichtungen ablesen zu können. Je nach Winter- und Sommerzeit kann jedoch der Ausgangspunkt variieren und macht die Funktion daher ungenau.

Weitere Arten beschreiben hauptsächlich die ästhetische Ausführung, da sie neben dem Halten des Uhrenglases keine Zusatzfunktion liefern. Das sind zum Beispiel bombierte oder geriffelte Lünetten. Bei bombierten Lünetten handelt es sich um glatte Ausführungen mit abgerundeten Kanten. Ein Beispiel hierfür ist die oder Explorer 1. „Geriffelt“ bezeichnet beispielsweise die Ausführung bei einer Rolex Datejust mit goldener Lünette, bei der die geriffelten und polierten Flächen für ein ganz besonderes Spiel mit dem Licht sorgen. Hier gibt es natürlich eine Vielzahl von Ausführungen, deren Benennung zum Teil auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist.

ABSCHLIESSENDE GEDANKEN

Die verschiedenen Arten der Verwendung und Funktionen der Lünetten sind einfach genial. Über einen vergleichsweise einfachen Mechanismus hat man es geschafft, dem Menschen ein kraftvolles Werkzeug für komplexe Berechnungen zu geben und es mit wichtigen professionellen Anzeigen auszustatten. Vielleicht sind nicht alle dieser Funktionen heute noch so wichtig wie früher, da man mit Hilfe von Computern besseren Ersatz einsetzen kann. Dennoch ist es schön die Möglichkeit zu haben. Schließlich könnten wir auch unser Mobiltelefon nutzen, um die Uhrzeit abzulesen. Wir wollen jedoch in der heutigen Zeit entschleunigt werden, die Mechanik spüren und uns weniger abhängig von der Elektronik machen. Dieses Gefühl ist gerade bei Uhrenenthusiasten durch kaum etwas zu ersetzen. Daher genießen wir weiterhin unsere Werkzeuge am Handgelenk, um Eier perfekt zu timen oder Spaßeshalber im Stau die Geschwindigkeit zu messen.

Die beliebten Everest Armbänder findet ihr auf unserer Homepage. Sie können genau passend für eure Uhr ausgewählt werden. Daneben findet ihr natürlich weiteres praktisches Zubehör für Transport, Aufbewahrung oder Anpassung eurer liebsten Schmuckstücke.

 

Theresa DiMartini
Theresa DiMartini


Keep Reading