Woraus sind unsere Uhren hergestellt?

Was wäre, wenn wir von unseren Armbanduhren nicht nur die Uhrzeit ablesen würden, sondern ebenfalls Momente unseres Lebens darin aufbewahren könnten? Nun ja, bei den meisten Materialien aus denen unsere kleinen Zeitmesser gefertigt sind, geht das!  

In der glanzvollen Welt der Luxusuhren sind die verwendeten Materialien nicht nur Bestandteile, sondern die Essenz von Kunstfertigkeit und Innovation. Jedes Material steuert ein einzigartiges Detail zum Gesamtbild der Uhrmacherei bei, das in seiner Vielfalt kaum breiter aufgestellt sein könnte. 

Edelstahl, das mitunter beliebteste Material für Armbanduhren, lässt sich vor allem bei sportlichen Uhren wiederfinden. Es bietet eine solide Härte, ist einfach zu bearbeiten, günstig und korrosionsbeständig. Ähnlich wie das Leichtmetall Titan wird Edelstahl für seine bemerkenswerte Langlebigkeit und tadellose Tragbarkeit geschätzt. Im Vergleich zu Titan (Dichte ca. 4,5g/cm³) ist Edelstahl fast doppelt so schwer (Dichte ca. 8g/cm³).

Ob die zeitlose Eleganz einer Rolex Submariner aus 904L-Edelstahl (auch Oystersteel genannt) oder die federleichte Anmut einer Omega Seamaster aus Titan - diese Materialien sind der Inbegriff einer harmonischen Mischung aus Widerstandsfähigkeit und Raffinesse. 

Gold in seinen vielfältigen Erscheinungsformen verleiht der Welt der Uhrmacherei einen Hauch von Noblesse. Obwohl Gold meistens in einer 18 Karat Legierung verwendet wird, bei der Feingold mit Silber und Kupfer gemischt wird, erscheint es dennoch in verschiedenen Arten: von der klassischen Anziehungskraft des Gelbgoldes, über die schlichte Raffinesse des Weißgoldes, bis hin zur romantischen Wärme des Roségoldes. Die hohe Dichte des Goldes (je nach Legierung rund 16g/cm³) verleiht der Haptik einer Golduhr ein hochwertiges Gefühl.

Bild: audemarspiguet.com

Allerdings ist das noch nicht alles! Beispielsweise dekoriert Audemars Piguet das Goldgehäuse und Band einiger seltenen Royal Oak Uhren darüber hinaus: Das sogenannte "Frosted-Gold-Finish", welches in das Gold reingehämmert wird, verleiht dem Gold einen einzigartigen diamantähnlichen Schimmer -ein weiteres Zeugnis für die grenzenlose Vielfalt der Uhrmacherei! 

Parallel dazu verleiht Platin mit seiner Seltenheit, Schönheit und seinem unvergänglichen Charme einer Uhr eine zusätzliche Schicht Exklusivität. Es hat in unter den chemischen Materialien die dritthöchste Dichte mit rund 21g/cm³. Das Verarbeiten von Platin ist aufgrund dessen Härte schwieriger als Edelstahl und Gold. Dies ist der Grund, weshalb Platinuhren im Allgemeinen sehr selten sind und es erst seit kurzem Platin Day-Dates mit geriffelter Lünette gibt. 

Bild: cartier.com

Oftmals wird Platin ausschließlich für besondere Uhren aufbewahrt. Dafür gibt es viele Beispiele, wie die Cartier Pivré, Rolex Platona, A.Lange & Söhne Zeitwerk Minute Repeater und viele mehr. Es ist mitunter das exklusivste Material in der Uhrenindustrie. 

Armbanduhren aus Sterlingsilber (Dichte ca. 10.5g/cm³) strahlen eine einzigartige Mischung aus Charme und Widerstandsfähigkeit aus. Diese Zeitmesser sind nicht nur aufgrund ihrer Seltenheit, sondern dank der Eigenschaften von Sterlingsilber auch für ihre Anlauf- und Korrosionsbeständigkeit bekannt. Die Uhren aus Sterlingsilber bestechen durch das weiße Schimmern des Materials.

Es ist jedoch zu beachten, dass manche Menschen allergisch auf Silber reagieren, was den Tragekomfort solcher Uhren einschränken kann. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Uhren aus Sterlingsilber zwar eine historische Bedeutung haben, aber in letzter Zeit seltener geworden sind, da andere Materialien in der Uhrenindustrie besser geeignet sind. Silber ist in seiner reinen Form sehr weich. Eine Legierung, die Kupfer oder Bronze beinhaltet, ist nötig. Diese kann jedoch oxidieren und Spuren auf der Haut hinterlassen.  

Ein aufstrebender Star auf der Luxusbühne ist das nachhaltige BIOCERAMIC. Es steht als Symbol für Innovation und Nachhaltigkeit. Swatch verwendet diesen bunten Mix aus Keramik und Biokunststoff bei vielen ihrer Uhren. 

Bild: swatch.com

Bronze, das Chamäleon unter den Luxusmaterialien, schreibt seine eigene Geschichte. Es hat eine Dichte von rund 8,5g/cm³, altert der Zeit anmutig und entwickelt eine einzigartige Patina, die Geschichten von Abenteuern und Erinnerungen erzählen kann. Interessanterweise lässt sich diese Patina ohne allzu großen Aufwand wieder entfernen.

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Titelbild: audemarspiguet.com